PR verändert sich rasant – und wer nicht mitzieht, bleibt zurück. KI-gestützte Tools versprechen schnellere Recherche, effizientere Workflows und präzisere Pitches. Doch welche Tools taugen wirklich etwas? Ich probiere regelmäßig neue Lösungen aus, die den PR-Alltag erleichtern sollen. Jetzt habe ich blinq getestet – ein KI-gestütztes Tool, das PR-Selbermachern helfen soll, gezielt mit Journalist:innen in Kontakt zu treten. Ist es eine echte Bereicherung für die PR-Arbeit oder nur eine nette Spielerei? Ich habe es getestet und genau analysiert, wo blinq punktet – und wo nicht.
Journalist:innen stehen täglich vor einer Flut von Pressemitteilungen und Pitches. Eine Analyse von rund 500.000 Pitches ergab, dass lediglich 3,15 % überhaupt eine Antwort erhielten, einschließlich negativer Rückmeldungen. Zudem wurden nur 45,3 % dieser Pitches von den Empfänger:innen geöffnet 1. Die geringe Erfolgsquote lässt sich teilweise durch die hohe Anzahl an PR-Fachleuten im Vergleich zu Journalist:innen erklären. Bereits im Jahr 2021 kamen auf eine:n Journalist:in mehr als sechs PR-Profis, und dieses Ungleichgewicht wächst weiter. Um in diesem überfüllten Umfeld erfolgreich zu sein, ist Relevanz entscheidend. Eine Umfrage zeigte, dass 73 % der Journalist:innen Pitches ablehnen, weil sie nicht zu ihrem Themengebiet passen2. Personalisierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Laut dieser Umfrage wünschen sich 83 % der Journalist:innen personalisierte E-Mail-Pitches, wobei 65 % eine Länge von weniger als 200 Wörtern bevorzugen.
Angesichts dieser Herausforderungen können KI-gestützte Tools wie blinq dabei helfen, relevante Medienkontakte zu identifizieren und personalisierte Pitches effizienter zu gestalten. Durch den Einsatz solcher Technologien lässt sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Pitches geöffnet und positiv beantwortet werden.
blinq ist keine vollumfängliche PR-Suite, sondern ein hochspezialisiertes Recherche- und Kontaktmanagement-Tool, das sich darauf konzentriert, die Medienarbeit effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Es kombiniert fortschrittliche KI-Technologien mit praktischen Organisationsfunktionen, um PR-Profis die tägliche Arbeit zu erleichtern. Das Tool eignet sich insbesondere für die gezielte Medienansprache, indem es relevante Journalist:innen identifiziert und personalisierte Kontaktstrategien ermöglicht. Hier sind die zentralen Funktionen:
- KI-gestützte Suche für Artikel und Podcasts – Das Tool analysiert journalistische Beiträge und Podcasts, um relevante Autor:innen zu identifizieren.
- Segmentierung und Filterung – blinq erlaubt es, Suchergebnisse nach Schwerpunkten, Mediengattungen oder Themenbereichen zu sortieren.
- Sentiment-Analyse – Ein smartes Feature: blinq erkennt, ob ein Beitrag positiv, neutral oder kritisch ist. So lassen sich gezielte Pitch-Strategien entwickeln.
- Projekt- und Kontaktmanagement – Journalist:innen und Medienkontakte werden in Projekten gespeichert. E-Mail-Adressen und LinkedIn-Profile sind direkt abrufbar.
- KI-gestützte Pitch-Unterstützung – blinq hilft, individuelle und auf den Kontakt zugeschnittene E-Mails zu formulieren.
- Link-Export und Datenweitergabe – Kontaktlisten und Rechercheergebnisse können bequem mit Teammitgliedern oder Kund:innen geteilt werden.
Die Benutzeroberfläche von blinq ist übersichtlich gestaltet. Nach wenigen Klicks wird klar, wie die Suche funktioniert. Besonders die Filteroptionen sind praktisch: Statt sich durch endlose Listen zu wühlen, kann man gezielt nach Medientyp filtern. Zur Auswahl stehen: Allgemeine Medien, Fachpresse, Lifestyle, Lokal oder Alle.
Ein großes Plus ist die Sentiment-Analyse. Gerade bei kontroversen Themen ist es wertvoll zu wissen, ob ein Medium oder eine Journalist:in eher wohlwollend oder kritisch berichtet. Das erleichtert strategische Entscheidungen in der PR. Bei manchen Themen ist es besonders hilfreich, nach negativen Artikeln suchen zu können. So kann man etwa Kritikpunkte analysieren und in der eigenen Arbeit berücksichtigen.
Auch die Projekt- und Kontaktverwaltung ist gut gelöst. Es wird schnell klar, wie man Kontakte speichert, mit Notizen versieht und organisiert. Besonders Freelancer:innen, kleine Agenturen oder kleine Unternehmen, die ihre Pressearbeit selbst machen, profitieren von dieser Struktur.
✅ Stärken:
✔ Effiziente Recherche – Die KI-gestützte Suche spart enorm Zeit im Vergleich zur manuellen Recherche.
✔ Gezielte Kontaktaufnahme – Durch die Sentiment-Analyse und Kontaktkarten lassen sich relevantere Pitches erstellen.
✔ Einfache Bedienung – Die Oberfläche ist intuitiv und erleichtert den Einstieg.
✔ Nützliche KI-Unterstützung – Die Pitch-Hilfe verhindert Standardfloskeln und fördert individuelle Formulierungen.
✔ Strukturierte Teamarbeit – Projekte und Kontaktlisten lassen sich einfach verwalten und teilen.
❌ Schwächen:
✘ Keine umfassende Medienbeobachtung – Wer eine Echtzeit-Medienanalyse wie bei Convento oder Cision erwartet, wird enttäuscht.
✘ Begrenzte Integration – Schnittstellen zu klassischen PR-Tools oder CRM-Systemen fehlen bisher.
✘ KI-Pitching ist ausbaufähig – Die Vorschläge sind hilfreich, aber noch nicht perfekt. Ein menschlicher Feinschliff ist weiterhin nötig.
blinq richtet sich vor allem an: 📌 Freelancer:innen, die sich schnell eine relevante Medienliste zusammenstellen möchten. 📌 Startups und Scale-ups, die gezielt nach Journalist:innen suchen, die zu ihrer Branche passen. 📌 Agenturen und kleinere Teams, die einen strukturierten Überblick über ihre Kontakte und Recherchen behalten wollen.
💰 Freelance-Paket: 59 €/Monat (1 User, 15 Projekte, 100 KI-Pitches/Monat) – ideal für Solo-PR-Profis mit begrenztem Bedarf an groß angelegten Kampagnen.
💰 Regular-Paket: 229 €/Monat (5 User, 25 Projekte, 500 KI-Pitches/Monat) – für kleine Agenturen und Unternehmen, die mehrere PR-Projekte gleichzeitig verwalten.
💰 Premium-Paket: 359 €/Monat (10 User, 100 Projekte, 2.500 KI-Pitches/Monat + Live-Chat-PR-Consulting) – für größere Teams, die umfassende PR-Arbeit betreiben möchten.
Die Preise von blinq sind fair für das, was geboten wird, insbesondere für Freelancer:innen und kleine Agenturen, die sich auf gezielte Medienkontakte konzentrieren möchten. Die meisten anderen PR-Tools wie Convento, Cision und Meltwater bewegen sich preislich deutlich über 6.000 Euro pro Jahr und sind daher eher für größere Unternehmen mit umfangreichen PR-Budgets oder Agenturen mit Bedarf an umfassenden Funktionen geeignet.
blinq ist kein Ersatz für eine komplette PR-Suite, aber eine clevere Ergänzung für alle, die gezielt relevante Medienkontakte finden und effizienter mit Journalist:innen kommunizieren möchten. Die KI-gestützte Suche und Sentiment-Analyse sind klare Pluspunkte.
Für größere PR-Abteilungen, die umfassende Medienbeobachtung benötigen und den gesamten Pressearbeit-Prozess abgebildet haben möchten, reicht blinq nicht aus. Das ist es nicht gemacht. Es hat einen anderen Fokus. Doch für Freelancer:innen, Startups und kleinere Agenturen kann es eine wertvolle Hilfe im PR-Alltag sein.
Wer keine Lust mehr auf endlose Excel-Listen und manuelle Recherchen hat, sollte blinq definitiv ausprobieren.
Ich selbst nutze Convento, weil es eine vollständige PR-Suite ist. Es bietet nicht nur Medienrecherche, sondern auch umfassendes Clipping, Medienbeobachtung und Versandfunktionen für Pressemitteilungen. Gerade für größere Kampagnen und ein durchgängiges PR-Management ist Convento für mich die bessere Wahl, da ich damit den gesamten Prozess – von der Kontaktpflege über die Distribution bis hin zum Monitoring – in einer Plattform abbilden kann.
🔍 Mein Tipp: Nutzt die kostenlose Testphase, um herauszufinden, ob blinq eure PR-Arbeit wirklich erleichtert.
Quellen:
GABRIELA MAIR
Ihre Ansprechpartnerin für PR und Content